Stillstand – und nun?

Stillstand – und nun?

Irgendwie doch unfassbar, was da gerade geschieht. Die ganze Welt scheint still zu stehen und wir sind mittendrin.
Gut? Schlecht? Ich sage:  weder noch, denn  – es ist einfach!
Es ist da und wenn wir uns einmal aus der Bewerterrolle rausnehmen, können wir vielleicht ein Stück weit besser erahnen, was das alles zu bedeuten hat.

So fühlt es sich für mich an

Für mich fühlt es sich so an, als hätte jemand, während wir allesamt  mit dem Fahrrad volle Fahrt über eine doch sehr holprige, unwegsame „Landschaft“ und unsichere Strecke fahren, eine Eisenstange in unsere Fahrradspeichen geschmissen und uns dadurch zum sofortigen Anhalten gezwungen.
Da stehen wir nun, mitten in einer Umgebung, die wir wohlmöglich gerade zum ersten mal richtig wahrnehmen.
Ja, und da es gerade eh nicht weiter geht, nehmen wir uns doch mal die Zeit und schauen uns um.

Schau dich einmal um

Wie sieht deine „Landschaft“, in der du gerade stehenbleiben musstes aus?

  • Wie geht es dir, wenn du alles mal genau betrachtest?
  • Fühlst du dich wohl in dieser bisherigen Umgebung?
  • Wer und was hat dich bisher, bis zu diesem Stillstand deinen Weg begleitet?
  • Waren das alles Menschen, Begebenheiten und Umstände die dir gut getan haben?

Nimm dir einmal Zeit alles genau zu betrachten! Du hast ausreichend Zeit, denn bis die „Eisenstange aus den Speichen“ entfernt werden kann, wird es noch dauern ;-). Während du diese Arbeit für dich und deine „Landschaft“ machst, möchte ich mal den Blick auf das richten, was ich derzeit im Allgemeinen wahrnehmen kann.

Mein derzeitiger Blick

Momentan nehme ich sehr stark wahr,  wie „unsere“ Mutter Erde und insbesondere viele Tiere mal wieder aufatmen können.
Es ist ruhiger geworden, es sind deutlich weniger Autos unterwegs, ja und von Flugzeugen und Kreuzfahrtschiffen ganz zu schweigen.
Dieses „aufatmen“ kann ich  regelrecht spüren und ich genieße das gerade ganz besonders.

Was ich darüber hinaus, wie viele andere Menschen auch, noch wahrnehmen kann, ist das neue Miteinander und Füreinander was gerade entsteht. Gerade jetzt, wo niemand weiß, wie es weitergeht und wo viele Existenzen (auch meine) auf dem Spiel stehen, rücken so viele Menschen zueinander und unterstützen sich wo es geht.
Auch, wenn ich im Moment noch keine Ahnung habe, ob ich selber nach dieser „Krise“ noch an dem (meiner Herzensarbeit), die ich mir über viele Jahre aufgebaut habe und mit der ich mich noch immer noch im Aufbau befinde, weiterarbeiten kann, bin ich in einem tiefen Vertrauen.
Ich vertraue darauf, dass alles richtig ist so wie es gerade ist.
Ja, und bis ich weiß, wohin uns alle dieser derzeitige Umbruch führt, nehme ich mir Zeit!

Zeit für

  • Meditation, Yoga und Waldspaziergänge
  • meine Familie sowieso 😉
  • Skripte, die ich trotzdem weiter schreibe
  • das verstehen und lernen von „neuen“ Techniken im Online-Arbeiten (man lernt ja nie aus und wer weiß, wozu ich das noch brauche *lach*)
  • für ein Buch, das mich aufgrund meiner derzeitigen Ausbildung in Traumaaufstellungen besonders interessiert:  -„Verkörperter Schrecken“ von Bessel van der Kolk
  • Ausmisten (im innen und im außen) , denn das befreit total und schafft Platz !
  • ………mal schauen, was mir noch so einfällt 🙂
Was ich aber auch wahrnehmen kann

Natürlich nehme ich aber auch wahr, dass viele Menschen nicht so ohne weiteres in das Vertrauen kommen können und Ängste haben (zu den Ängsten habe ich bereits in einem anderen Blog geschrieben).
Ob wir vertrauen können hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ist unser Vertrauen bereits in der Kindheit, oder durch wiederholte Rückschläge enttäuscht worden, ist es zunächst ein Stück  Arbeit um wieder ins Vertrauen zu kommen. Aber diese Arbeit lohnt sich!
Ich mache hier immer wieder gute Erfahrungen mit der Aufstellungsarbeit.
Zum einen in meiner Rolle als Aufstellungsleiterin,  aber zum anderen natürlich auch in meiner Eigenarbeit. So ist Vertrauen, gerade in Phasen, wie wir sie gerade erleben eine ausgezeichnete Stütze.

Zurück zu dir und deiner „Landschaft“

Konntest du dich genauer umschauen und wahrnehmen, wo du gerade stehst?
Auch wenn du nicht sofort Antworten auf alles gefunden hast, so hast du hingeschaut und hast die Möglichkeit, wenn nötig,  eine Kurskorrektur zu überlegen und diese einzuschlagen, wenn die „Stange wieder aus den Speichen entfernt wird“.

Ohne eine persönliche Kurskorrektur werden wir wohl alle nicht „weiterfahren“ können, denn –  auch da bin ich mir sehr sicher, die Welt wird nach dieser „Krise“ (oder vielleicht sollten wir es als Chance bezeichnen) eine andere sein.
Vielleicht geht es jetzt mit einer großen Portion Liebe, Miteinander, Gemeinschaft, Vertrauen und Zuversicht weiter in eine neue Zukunft!

Ich wünsche uns  allen von Herzen das nötige Vertrauen, das wir jetzt brauchen.

Bettina Hubrich

1 Kommentar

  1. Susanne

    Moin, ich sitze hier im Home Office. Und habe auch wieder einmal etwas Neues gelernt. Alles gut. Ich kann arbeiten und Lohn und Brot für meine Familie verdienen. Daumen hoch. Bis jetzt habe ich nur positive Erfahrungen gemacht.
    Etwas Angst um meine erweiterte Familie ist da, aber ich vertraue darauf, dass alles gut wird.
    Der wunderbar blaue Himmel hilft!
    Ich drück euch fest . Liebe Grüße Susanne

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